Patienten, bei denen neben einer Akutdiagnose noch eine kognitive Beeinträchtigung vorliegt, stellen die Krankenhäuser vor einer großen Herausforderung.
Die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz ist eine höchst anspruchsvolle und komplexe Aufgabe.
Pflegende und Begleitende, gleich ob auf beruflicher, familiärer oder ehrenamtlicher Basis, werden jeden Tag mit Fragen und Problemen konfrontiert, für die es nur selten pauschale Lösungen gibt. Gerade bei herausforderndem Verhalten, wie dem ständigen und scheinbar sinnlosen "Irgendwohin-Wollen" von Menschen mit Demenz, stoßen viele an ihre Grenzen.
Denn, was sagt man einem 86 Jahre alten Herrn, der sich immer wieder verabschiedet und erklärt, er müsse jetzt nach Hause, da seine Mutter auf ihn wartet?
Was soll man tun mit einer 82 Jahre alten Frau, die unruhig über die Station läuft und meint, unbedingt zu ihren Kindern zu müssen?
Wie kann man den fast 90-jährigen Landwirt beruhigen, der nicht davon abzuhalten ist, die Kühe von der Weide zu holen?
Was sagt man der Frau, die immer wieder nach ihrem verstorbenen Ehemann fragt?
Schwierige Fragen, auf die es keine leichten und vor allem keine einheitlichen Antworten gibt. Das macht viele Pflegende und Begleitende hilflos. Dennoch gibt es Möglichkeiten, aus diesem Dilemma herauszukommen: Die Beschäftigung damit, wie Menschen mit Demenz ihre Situation erleben, der Blick auf die hinter dem Verhalten liegenden Bedürfnisse und die Reflexion des eigenen Verhaltens. All das können Ansatzpunkte sein, herausforderndem Verhalten angemessen zu begegnen und die individuell "richtigen" Antworten zu finden.