Ehrenamtliche Demenzbegleiter in der Klinik
Die Anzahl der Menschen, die mit der Nebendiagnose einer Demenzerkrankung in die Krankenhäuser eingeliefert werden, wird in den kommenden Jahren zunehmend steigen. Diese Entwicklung stellt den Krankenhausalltag im Bereich der Versorgung dieser Personengruppe vor ganz neue Herausforderungen. Viele Menschen, die an Demenz erkrankt sind, zeigen zeitweise auffällige Verhaltensmerkmale.
Den Herausforderungen dementielle Krankheiten kann nur begegnet werden, wenn pflegende Angehörige unterstützt, Fachpersonal gezielt qualifiziert und Ehrenamtliche in ihrem Engagement bestärkt werden.
Ein Dauerbrenner in jeder Organisation, die mit Ehrenamtlichen arbeitet, ist die Zusammenarbeit zwischen Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen. Die beiden Gruppen können sich entlasten und ergänzen- aber auch gegeneinander arbeiten.
Um die demographische Herausforderungen bewältigen zu können, benötigen wie Ehrenamtliche. Ehrenamtliche Demenzbegleiter im Klinikalltag bringen Zeit, Zuwendung, Orientierung, Sicherheit und auch ein Stück "Normalität".
Freiwillige Engagierte sollten als Partner auf Augenhöhe gesehen werden. Mit ihren eigenem Profil und den individuellen Stärken. Über die Art und deren Umfang ihres Einsatzes entscheidet jeder Demenzbegleiter selbst. Der Demenzbegleiter und die PatientInnen kommen aus ein und derselben Lebenswelt dem - Alltagsleben.
Die Beziehungen zwischen ihnen basieren auf einem Vertrauens- und nicht auf einem Berufskontext.
Anforderungen an Ehrenamtliche Demenzbegleiter
Ehrenamtliche Demenzbegleiter kann jede/-er werden, der ein soziales Engagement, Unbescholtenheit, ein gewisses Maß an Kommunikationsfähigkeit, persönliche Eigenständigkeit, Verlässlichkeit und Menschlichkeit mitbringt und bereit ist, diese in das Unternehmen zu investieren.
Die Vorbereitung auf diese speziellen Betreuungsaufgaben beinhaltet eine spezifische Schulung zu dem Thema: Lebenswelt von Menschen mit der Nebendiagnose Demenz im Klinikalltag.
Auf dem Schulungsprogramm sollte stehen: Krankheitsbild Demenz, Kommunikationstraining, Validation, Schulung der Sinneswahrnehmungen, Hygiene im Krankenhaus, Essen und Trinken, Biographiearbeit, Beschäftigung und Datenschutz.
Arbeitsfelder für Ehrenamtliche Demenzbegleiter
ihr Tätigkeitsfeld auf den Stationen sind keine Grenzen gesetzt. Sie können mit den Patienten Gespräche führen, in dem sie diese auffordern aus ihrem Leben zu berichten. Wenn Angehörige anwesend sind, sie mit in die Prozesse einbeziehen.
Weiterhin kann die begleitende Person Trost spenden, die Hand halten, vorlesen, Musik hören oder auch zusammen singen. Beim Essen behilflich sein oder auch zum Essen anregen. je nach Mobilität und Wetterlage einen Spaziergang durch den Klinikpark/ Garten unternehmen.
Kreuzworträtsel lösen, Erinnerungsmedien einsetzen, Bilder anschauen, über Kunst reden oder in Stille zusammen aus dem Fenster schauen. Kurz gesagt, einfach für den Patienten da sein, Nähe spüren und ein Moment nicht alleine sein.
Diese nichthauptamtlichen Tätigkeiten bringen ein Stück Alltag und Normalität auf die Stationen.
Grundvoraussetzung für den Einsatz von Ehrenamtlichen Demenzbegleiter im Klinikalltag:
Es sollte eine strategische, transparente und strukturelle Einbindung in das Gesamtsystem Klinik gewährleistet werden. Dieses Zusatzangebot wird nie die hauptamtliche Arbeit der Professionellen Pflegenden ersetzen. Um die Prozesse zu optimieren sollte ein Mitarbeiter als Koordinator für die Freiwilligen Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen eingesetzt werden.
Die Demenzbegleiter können durch ihren Einsatz das Wohlbefinden und deren Lebensqualität der Menschen mit der Nebendiagnose Demenz während des Krankenhausaufenthaltes erhöhen.
"Eine Demenz ändert nichts am Wert und an der Würde des Erkrankten der die gleiche Achtung verdient, wie jeder Mensch"
( Charte der Rechte für Menschen mit Demenzerkrankung der Dachorganisation Alzheimer Disease International)